Möchten Sie eine Immobilie per Kredit finanzieren, sind die anfallenden Zinsen ein erheblicher Kostenfaktor. Selbst scheinbar kleine Zinsunterschiede können Ihre Kreditlast erheblich erhöhen oder senken. Wie das aktuelle Zinsniveau einzuschätzen ist, wie es sich entwickeln könnte und welche Auswirkungen das auf Ihre Hypothekenzinsen haben kann, erfahren Sie im Folgenden.

Hypothekenzinsen und Immobilienfinanzierung
Geht es um die kreditfinanzierte Realisierung von Bau- oder Immobilienprojekten, ist oft von Bauzinsen die Rede. Unter diesem Begriff sind die Zinskosten zu verstehen, die Banken für Baufinanzierungen in Form klassischer Immobiliendarlehens berechnen.
Hypothekenzinsen hingegen sind die Zinsen, die für ein Hypothekendarlehen berechnet werden. Ihre Höhe richtet sich dabei allerdings nicht nach der Höhe des als Sicherheit dienenden Grundpfandrechts (der Hypothek), sondern nach der Höhe der Darlehenssumme.
Welcher Sollzinssatz für Hypothekendarlehen oder andere Formen der Baufinanzierung anfällt, hängt von mehreren Faktoren ab. Die mögliche Zinshöhe wird dabei von inneren und äußeren Faktoren beeinflusst.
Zu den äußeren Einflussfaktoren, die Sie als Kreditnehmer nicht beeinflussen können, zählt insbesondere:
Zu den inneren Einflussfaktoren, die Sie als Kreditnehmer beeinflussen können, zählen:
Die äußeren Faktoren geben den Rahmen der generell möglichen Sollzinshöhe vor. Welchen Hypothekenzinssatz innerhalb dieses Rahmens Sie im konkreten Fall zahlen müssen, hängt von den inneren Faktoren ab. Dementsprechend ist die Höhe der aktuellen Hypothekenzinsen als Rahmen, der die Kosten Ihrer Immobilienfinanzierung vorgibt, von besonderem Interesse.
Bau- und Hypothekenzinsen: Die aktuelle Höhe
Die für Immobilienfinanzierungen berechneten Zinsen befinden sich aktuell und bereits seit geraumer Zeit auf einem sehr niedrigen Niveau. Zwar zog das Zinsniveau 2021 leicht an – ist aber nach wie vor vergleichsweise niedrig.
Zwar sind die Hypothekenzinsen, die Sie im konkreten Fall zahlen müssen, immer auch von individuellen Faktoren abhängig. Prinzipiell verhilft Ihnen das aktuell niedrige Zinsniveau jedoch zu attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten. Besonders niedrig fallen die von den Banken berechneten Zinssätze dann aus, wenn Sie eine kurze Zinsbindung wählen.
Wie hoch die aktuellen Hypothekenzinsen für verschiedene Zinsbindungen ausfallen können, haben wir im Folgenden beispielhaft dargestellt:
Zinsbindungsdauer | Effektiver Jahreszins |
5 Jahre | 0,86 Prozent |
10 Jahre | 0,96 Prozent |
15 Jahre | 1,02 Prozent |
20 Jahre | 1,22 Prozent |
25 Jahre | 1,34 Prozent |
Berechnungsgrundlage: Darlehenssumme: 200.000 Euro, Tilgung: 2 Prozent, Objektwert: 300.000 Euro
Hypothekenzinsen: Diese Entwicklung ist wahrscheinlich
Die Hypothekenzinsen haben zum Ende des Jahres 2021 ihren historischen Tiefpunkt bereits hinter sich gelassen. Im Rahmen der Corona-Krise, die sich auch an den Aktien- und Anleihemärkten bemerkbar machte, hatten sie zu Anfang des Jahres 2020 einen Tiefststand erreicht – stiegen dann seit Beginn des Jahres 2021 jedoch wieder leicht an.
Die sehr niedrigen Sollzinsen für Finanzierungen werden potenziellen Immobilienkäufern erhalten bleiben, solange der durch die Europäische Zentralbank festgelegte Leitzins niedrig bleibt. Nur dann, wenn die Europäische Zentralbank den Leitzins erhöht, ist eine Zinswende rund um Hypothekenzinsen wahrscheinlich. Allerdings lässt Europäische Zentralbank den Leitzins trotz der aktuell steigenden Inflationsrate unverändert.
Diese Tipps verhelfen Ihnen zu günstigen Zinsen
Neben dem allgemeinen Zinsniveau haben auch einige Faktoren, die Sie selbst beeinflussen können, Auswirkungen auf den Ihnen von der Bank angebotenen Hypothekenzins. Anders als beim Anlegen Ihres Gelds können Sie daher den Zinssatz Ihrer Immobilienfinanzierung zumindest teilweise selbst beeinflussen. Das gelingt, indem Sie folgende Faktoren günstig beeinflussen:
Vermieterwelt-Tipp
Die Hypothekenzinsen bewegen sich nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. Trotz leichter Anstiege in den letzten Monaten ist die Finanzierung einer Immobilie nach wie vor besonders günstig möglich. Dass sich hieran etwas ändert, zeichnet sich zumindest in näherer Zukunft nicht ab.
Dennoch erhalten aber nicht alle Immobilienkäufer gleichermaßen niedrige Zinsangebote beim Abschluss ihres Hypothekendarlehens. Die Angebote können von Bank zu Bank, aber auch in Abhängigkeit von persönlichen Faktoren variieren. Um sich das günstige Zinsangebot zu sichern, sollten Immobilienkäufer daher möglichst viele Kredit- und Zinsangebote miteinander vergleichen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, den durch die Bank angebotenen Sollzinssatz durch einen erhöhten Eigenkapitalanteil oder eine höhere Tilgung günstig zu beeinflussen.
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