Das passende Finanzierungskonzept finden

Möchten Sie erstmals Immobilieneigentümer werden oder Ihr Portfolio ausbauen, muss die Finanzierung Ihres Immobilienvorhabens gesichert sein. Schließlich ist die Haus-Finanzierung ohne das erforderliche Kapital unmöglich. Um die Finanzierung Ihrer Immobilie zu realisieren, können Sie jedoch auf passende Finanzprodukte verschiedener Banken zurückgreifen.

Obwohl geeignete Finanzprodukte sowohl als Immobiliendarlehen, Baufinanzierung oder Hauskredit bezeichnet werden können, ist mit den verschiedenen Begriffen immer ein identisches Produkt gemeint: Ein zweckgebundener Kredit, welcher zur Finanzierung eines Immobilienkaufs, eines Hausbaus oder zum Umbauten einer vorhandenen Immobilie genutzt wird.

Die Finanzierungsangebote zeichnen sich dabei meist durch folgende Merkmale aus:

    • Sie weisen einen hohen Kreditrahmen ab 50.000 Euro auf
    • Die Kreditlaufzeit kann mehreren Jahrzehnten betragen
    • Der Sollzinssatz ist vergleichsweise niedrig
    • Es besteht die Möglichkeit, lange Zinsbindungen zu vereinbaren

Oft sind Immobilienfinanzierungen als Annuitätendarlehen ausgestaltet. Dabei zahlen Sie als Kreditnehmer über einen festgelegten Zeitraum hinweg gleichbleibend hohe Monatsraten an Ihre Bank. Im Laufe des Rückzahlungszeitraums verschiebt sich dabei das Verhältnis von Zins- und Tilgungsanteil der einzelnen Raten. Die Ratenhöhe bleibt hingegen gleich. Auf diese Weise wird die Finanzierung Ihrer Immobilie und die damit verbundene finanzielle Belastung gut längerfristig planbar.

Neben dem klassischen Annuitätendarlehen können Sie zur Immobilienfinanzierung alternativ auch auf andere Finanzierungskonzepte zurückgreifen. Möglich ist die Finanzierung Ihres Hauses auch mithilfe eines variablen Darlehens mit ständig angepasstem Zinssatz, eines Konstantdarlehens oder eines endfälliges Darlehens.

Welche Finanzierungsform für Sie die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren und Ihrer finanziellen Flexibilität ab. Um das individuell passende Konzept zu finden, ist es daher unumgänglich, mehrere mögliche Hausfinanzierungen zu vergleichen. Hierzu können Sie verschiedene Immobilien-Finanzierungsrechner im Internet nutzen oder sich durch einen Finanzierungsberater beraten lassen.

Eigenkapital prüfen oder ansparen

Finanzierungsangebote für Immobilien zeichnen sich durch vergleichsweise günstige Zinsen aus. Das bedeutet: Der von der Bank verlangte Sollzinssatz liegt deutlich unter dem, der etwa bei einem Konsumentenkredit verlangt wird. Wie hoch oder niedrig der später vereinbarten Zinssatzes tatsächlich ausfällt, hängt allerdings von Ihrer finanziellen Ausgangssituation ab.

Das bedeutet primär: Je höher der Anteil des durch Sie in die Immobilienfinanzierung eingebrachten Eigenkapitals ist, desto niedriger sind die Zinsforderungen Ihrer Bank. Um sich einen günstigen Kredit für Ihr Haus zu sichern, sollten Sie daher prüfen, ob Sie genügend Eigenkapital zur Verfügung haben, um die gewünschte Immobilie zu erwerben.

Als genügend sind dabei etwa 20 Prozent des Kaufpreises der Immobilie zuzüglich anfallender Erwerbsnebenkosten anzusehen. Die Erwerbsnebenkosten, die Sie bei der Berechnung des benötigten Eigenkapitals berücksichtigen müssen, setzen sich aus Grunderwerbssteuer und Notar- sowie Grundbuchkosten zusammen. Die Höhe der Grunderwerbssteuer variiert zwischen den Bundesländern. Die Kosten für den Notar sowie den Grundbucheintrag betragen hingegen regelmäßig zwischen 1,5 und 1,7 Prozent des Kaufpreises.

Stellen Sie bei Ihrer Berechnung fest, dass Sie nicht über genügend Eigenkapital verfügen, sollten Sie die erforderliche Eigenkapitalsumme ansparen, bevor Sie Ihr Immobilienprojekt realisieren.

Die Höhe der monatlichen Kreditrate bestimmen

Die Höhe der monatlich leistbaren Kreditraten hängt von Ihrer individuellen Finanzsituation ab. Wichtig ist es daher, dass Sie Ihre monatlichen Einnahmen Ihren Ausgaben gegenüberzustellen. Möchten Sie Ihre Immobilie zukünftig vermieten, können Sie realistisch kalkulierte, zukünftige Miete zu den Einnahmen rechnen.

Haben Sie die möglich Ratenhöhe grob bestimmt, können Sie im Weiteren zwischen einer höheren Rate und einer schnellen Kredittilgung sowie einer eher geringeren monatlichen, dafür aber länger andauernden Belastung wählen. Bei der Entscheidung kann folgende Überlegung hilfreich sein:

Haben Sie sich Ihre Immobilienfinanzierung in einer Niedrigzinsphase gesichert, kann es sinnvoll sein, eine längere Kreditlaufzeit zu vereinbaren. Diese können Sie mit einem eher hohen Tilgungssatz kombinieren. Auf diese Weise bleibt Ihre monatliche Finanzbelastung moderat. So haben Sie zwar einen längeren Weg bis zur Schuldenfreiheit vor sich, profitieren aber zu einem günstigen Preis von mehr finanzieller Flexibilität.

Sondertilgungsoptionen bedenken

Mithilfe von Sondertilgungen haben Sie die Möglichkeit, eine bestehende Baufinanzierung noch besser an Ihre persönliche Situation anzupassen: Leisten Sie eine Sondertilgung, bringen Sie eine zusätzliche Zahlung in Ihre Immobilienfinanzierung ein. Die Zahlung wird neben Ihren üblichen Kreditraten geleistet und dient allein der Tilgung der noch offenen Kreditsumme. Wie häufig und in welcher Höhe Sie Sondertilgungen leisten dürfen, wird im Kreditvertrag festgelegt.

Ist abzusehen, dass Sie zukünftig die Möglichkeit haben werden, Sondertilgungen zu leisten, sollten Sie eine Sondertilgungsmöglichkeit vertraglich mit der Bank vereinbaren. Schließlich eröffnet Ihnen diese Option die Möglichkeit, die Laufzeit Ihres Kredits zu verkürzen und Zinsen zu sparen.

Viele Banken bieten Ihnen bei Abschluss Ihrer Immobilienfinanzierung Sondertilgungen von vornherein an. Oft sind die Sondertilgungsoption scheinbar kostenlos – können aber den Zinssatz Ihrer Immobilienfinanzierung um bis zu 0,25 Prozent verteuern. Achten Sie beim Vergleich verschiedener Kreditangebote daher genau darauf, ob die Bank einen versteckten Zinsaufschlag für die Sondertilgungsoption berechnet.

Wird ein Aufschlag berechnet, sollten Sie sich für die Sondertilgungsoption nur dann entscheiden, wenn Sie tatsächlich regelmäßige Sondertilgungen leisten können. Schließlich können insgesamt anfallenden Zinskosten dann nur durch regelmäßigen Sondertilgungen langfristig gesenkt werden.

Staatliche Förderungsmöglichkeiten nutzen

In manchen Fällen haben Sie bei einem Immobilienkauf die Möglichkeit, bestimmte Förderungsprogramme zu nutzen. Das ist etwa dann der Fall, wenn Sie in besonders energiesparende Bauprojekte investieren. In diesem Fall kann Ihre Immobilienfinanzierung etwa durch ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder regionale Förderprogramme ergänzt werden. Prüfen Sie vor Kreditabschluss, ob ein staatliches Förderprogramm für Sie infrage kommt.

Realistisch kalkulieren

Planen Sie die Finanzierung einer Immobilie per Kredit, sollten Sie Ihr Budget realistisch kalkulieren. Das bedeutet insbesondere, dass Sie bei Ihrer Kalkulation einen gewissen finanziellen Spielraum einplanen sollten. Schließlich müssen Sie auch nach dem Hauskauf noch dazu in der Lage sein, Anschaffungen zu tätigen und Ihren sonstigen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Kalkulieren Sie die Höhe Ihrer monatlichen finanziellen Belastung daher realistisch und bedenken Sie laufende Kosten.

Checkliste zur Immobilienfinanzierung

Um Ihren Hauskauf sicher zu finanzieren, benötigt Ihre Baufinanzierung ein sicheres Fundament. Um dieses zu schaffen, sollten Sie folgende Punkte rund um Ihre Immobilienfinanzierung beachten:

    • Vergleichen Sie verschiedene Finanzierungsangebote und wählen Sie das individuell passende Finanzierungskonzept
    • Bringen Sie zumindest 20 Prozent Eigenkapital in Ihre Baufinanzierung ein
    • Planen Sie Ihre Kreditraten so, dass Sie zu Ihrem Budget passen
    • Wählen Sie – sofern möglich – eine höhere Tilgung, um schneller schuldenfrei zu sein
    • Wählen Sie bei niedrigen Zinsen eine langfristige Zinsfestschreibung
    • Setzen Sie auf Kreditangebote mit kostenlosen Sondertilgungsoptionen
    • Prüfen Sie, ob für Ihr Vorhaben eine Förderung infrage kommt

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